Beim Ferkelfutter auf Säurebindungswert achten
Der Säurebindungswert eines Futters/Rohstoffs bezeichnet die Kapazität des Rohstoffs in Bezug auf seine Resistenz bei Änderungen des pH-Wertes. Der Säurebindungswert stellt beim Ferkelfutter einen besonders wichtigen Faktor dar. Schließlich ist der Magen-Darm-Trakt der Ferkel zum Zeitpunkt des Absetzens noch nicht voll entwickelt. Gleiches gilt für die Parietalzellen im Ferkelmagen, die noch nicht genug Säuren produzieren, um den pH-Wert im Magen deutlich zu senken. Dennoch ist ein optimaler pH-Wert im Magen sowohl für die Verdaulichkeit des Futters als auch zur Prävention von Darmproblemen wichtig.
Der Säurebindungswert bezeichnet die Säuremenge, die benötigt wird, um den pH-Wert von einem Kilogramm Rohstoff/Futter in den pH-Wert des Titrationsendpunktes zu ändern. Dieser pH-Wert des Titrationsendpunktes kann bei pH 3 (ABC-3) oder pH 4 (ABC-4) liegen. Wenn der pH-Wert eines Rohstoffs unter dem Endwert liegt (wie z. B. bei organischen Säuren), wird eine Grundlage für die ABC-Bestimmung benötigt und der ABC-Wert ist negativ. Der Säurebindungswert wird in mEq pro kg Rohstoff ausgedrückt. Dabei wird vorzugsweise ABC-4 für Ferkel genutzt, da der pH-Wert im Magen von gerade abgesetzten Ferkeln in diesem Bereich liegt.
Ein Futter mit einem ausreichend niedrigen Säurebindungswert ist wichtig, um Rückgänge beim Absetzen zu reduzieren. Diese treten auf, weil der Magen vor dem Absetzen durch die bakterielle Umwandlung von Laktose in Milchsäurebakterien im Magen der Ferkel gesäuert wird. Nach dem Absetzen können die Ferkel den pH-Wert im Magen jedoch nicht niedrig genug halten. Die Kombination von noch unzureichender Säureproduktion im Magen der Ferkel, einem Mangel an ausreichender Laktose als Grundlage für die Milchsäureproduktion sowie einer unregelmäßigen Futteraufnahme führt häufig zum Anstieg des pH-Werts im Ferkelmagen über den Wert 5. Messungen von Nuscience haben gezeigt, dass der pH-Wert im Ferkelmagen sogar vier Wochen nach dem Absetzen noch immer über den Wert 4 steigt. Erst im Alter von sieben bis zehn Wochen hat sich die Magensäureproduktion der Ferkel voll entwickelt.
Für eine optimale Verdauung und Gesundheit muss der pH-Wert im Ferkelmagen um 3,5 liegen. Ein niedriger Säurebindungswert des Futters bringt den pH-Wert bald nach der Futteraufnahme wieder auf den gewünschten Wert. Die Aufrechterhaltung eines optimalen pH-Werts im Magen der Ferkel ist daher für die Leistung und Gesundheit der Ferkel aus mehreren Gründen besonders wichtig:
- Eine natürliche Barriere für Pathogene, denn diese können sich bei einem pH-Wert unter 4 nicht entwickeln.
- Verbessert die Proteinverdauung: Ein niedriger pH-Wert ist wichtig für die Umwandlung von Pepsinogen in Pepsin, einem Enzym, das Proteine in kleinere Peptide aufspaltet. Für diese Umwandlung ist der pH-Wert 2 optimal. Bei pH-Werten über 5 findet die Aktivierung jedoch besonders langsam statt. Bei einem pH-Wert über 3,5 zeigt sich ebenfalls eine niedrigere Aktivität von Pepsin. Unverdaute Proteine werden im Dickdarm fermentiert und verursachen dort Verdauungsprobleme. Damit steigt zudem das Risiko auf Durchfall.
- Erhöht die Effektivität spezieller Inhaltsstoffe, wie z. B. mittelkettiger Fettsäuren
- Verlangsamt die Magenentleerung, was sich positiv auf die Verdaulichkeit des Futters auswirkt
Es zeigt sich deutlich, dass bei Ferkeln ein Futter mit niedrigerer Säurebindung zu besserem Wachstum und besserer Futterverwertung führt. Beispielsweise konnten Lawlor et al. (2006) nachweisen, dass eine Reduzierung des Säurebindungswerts von 500 mEq/kg auf 340 mEq/kg tatsächlich in 4,5 % besserem Ferkelwachstum während des Zeitraums vom Absetzen bis vier Wochen nach dem Absetzen resultiert.
Wie damit umgehen?
Rohstoffe mit hohem Säurebindungswert wirken sich stärker auf die Neutralisierung des pH-Werts im Magen aus. Es ist daher wichtig, den Säurebindungswert bei der Auswahl von Rohstoffen zu berücksichtigen. Der Säurebindungswert der Rohstoffe wird vom Protein- und Mineralgehalt bestimmt. Rohstoffe mit hohem Protein- und Mineralgehalt weisen daher hohe Säurebindungskapazitäten auf. Organische Säuren weisen wiederum einen negativen Säurebindungswert auf und können den Säurebindungswert des Futters reduzieren. Die untenstehende Tabelle zeigt die durchschnittlichen Säurebindungswerte einiger häufig verwendeter Rohstoffe.
Sehr auffallend ist dabei der hohe Säurebindungswert von Zinkoxid. Dies wird häufig übersehen, wenn therapeutische Dosierungen von Zinkoxid zum Einsatz kommen. Es zeigt sich deutlich, dass therapeutische Dosierungen von Zinkoxid die Auswirkungen von organischen Säuren nahezu vollständig eliminieren, es sei denn, die organischen Säuren werden eingesetzt, um die negativen Auswirkungen von Zinkoxid auf den Säurebindungswert zu bekämpfen. Da wir kurz vor einem Verbot der medizinischen Nutzung von Zinkoxid stehen, muss der Einsatz von Säuren bei der Ferkelfütterung unbedingt erneut geprüft werden, da sich eine zu starke Verwendung negativ auf die Futteraufnahme auswirken kann.
Diese Tabelle zeigt deutlich, dass Kalzium-Rohstoffe großen Einfluss auf den Säurebindungswert haben. Ferkel haben aufgrund ihres Wachstums großen Bedarf an Kalzium für den Aufbau starker Knochen. Es zeigt sich jedoch deutlich, dass sich die Verabreichung von mehr Kalzium, als die Tiere wirklich benötigen, negativ auswirkt. Daher spielen der Kalziumgehalt und die Kalzium-Rohstoffe beim Ferkelfutter eine wichtige Rolle.
Mit einem sorgfältig ausgewogenen Verhältnis von Phytase, Kalzium-Rohstoffe und pH-reduzierenden Säuren optimiert Earlyfeed den Säurebindungswert des Ferkelfutters in den Vitastart-Konzentraten. Das Ferkel kann so auf wirtschaftliche Art und Weise sein volles Wachstumspotenzial ausschöpfen, während zugleich die Darmgesundheit des Tieres gesichert ist.
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